Aktuelles

Verbändetreffen und Mitgliederversammlung der UOKG (25. und 26. Juni 2016)

Am 25. und 26. Juni 2016 trafen sich in der Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen die Mitgliederverbände und -initiativen der UOKG. Neu aufgenommen wurden die Häftlingsinitiative Brandenburg. Sie setzt sich zum Ziel, einen würdigen Gedenkort für die politischen Gefangenen der SED-Diktatur in der heutigen JVA für zu schaffen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

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Michael M. Schulz, Hamburg, bringt den Antrag ein. (Foto: CSachse)

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Dr. Susanne Kill, Historikerin der Deutschen Bahn berichtete über die Zwangsarbeit bei der Deutschen Reichsbahn der DDR. Die Studie kann kostenlos bei der UOKG bestellt werden. Links: Dr. Susanne Kill, Deutsche Bahn; Rechts: Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der UOKG (Foto: CSachse)

Wichtigstes Ergebnis der Mitgliederversammlung der UOKG ist der Beschluss, einen Stiftungsverein zu gründen, in den Staat und Wirtschaft Gelder einzahlen können, die dann an ehemalige politische Häftlinge der DDR weitergegeben werden. Zunächst geht es um die Gründung dieses Fonds. Wie alles genau funktionieren soll, muss in den nächsten Wochen geklärt werden. Dieter Dombrowski erklärte dazu:
„Die Deutsche Bahn hat durch ein umfangreiches Gutachten die ungeheuerliche Ausbeutung von politischen Häftlingen in der SED-Diktatur festgestellt. Auch private Unternehmen sind bereit sich bei der Aufarbeitung und Wiedergutmachung zu engagieren. Da die Politik sich schwer tut, einen Wiedergutmachungsfond o. ä. zu organisieren, müssen wir, die Opfer selbst die Initiative übernehmen und Fakten schaffen.“
Presssemitteilung hier. Download als PDF: PDF

"Hammer Zirkel Stacheldraht" im Naumburger Gefängnis und im Rathaus

Vom 21. Juni bis 13. Juli 2016 steht die Ausstellung "Hammer Zirkel Stacheldraht" im Naumburger Rathaus. Bernward Küpers, Oberbürgermeister von Naumburg, sagte bei der Eröffnung, er sei stets bereit für Gespräche. Bei der DDR-Zwangsarbeit dürfe es keine Tabus geben.
Presssemitteilung hier. Download als PDF: PDF

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Oberbürgermeister Bernward Küper und die Landesbeauftragte Birgitt Neumann-Becker bei der Eröffnung. (Foto: CSachse)

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Zwei ehemalige Naumburger politsche Häftlinge präsentierten der Öffentlichkeit Möbelteile, die sie in Zwangsarbeit hergestellt hatten. (Foto: CSachse)

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Der Tag der Offenen Tore in der ehemaligen StVE Naumburg war ein voller Erfolg. (Foto: KBehr)
Am 18. Juni 2016 fand in Naumburg ein Tag der Offenen Tore im ehemaligen Gefängnis statt. In Kooperation mit der Initiative "Erinnerungsort Gefängnis Naumburg", dem Oberbürgermeister von Naumburg, Bernward Küper und der Stasiunterlagenbeauftragten Birgit Neumann-Becker, wurde dieser Tag mit einer Matinee eröffnet. Anschließend führten Zeitzeugen kleine Besuchergruppen durch das Gefängnis. Auch die Ausstellung "Hammer Zirkel Stacheldraht" war an diesem Tag zu sehen, die über DDR-Zwangsarbeit im Bereich des heutigen Landes Sachsen-Anhalt informiert. Vorgesehen ist, in den Räumen einen Gedenkort einzurichten, der an das Leiden der politischen Häftlinge erinnert. Weitere Inormationen und Kontakt zur Initiative "Erinnerungsort Gefängnis Naumburg": http://www.erinnerungsort-naumburg.eu/.

"Hammer Zirkel Stacheldraht" bei der Bundeswehr in Weißenfels

Im Mai bis Mitte Juni 2016 war die Ausstellung "Hammer Zirkel Stacheldraht" im Bundeswehrstandort Weißenfels zu sehen. Am Dienstag, dem 14. Juni hielt dort Christian Sachse einen Vortrag über die Zwangsarbeit politischer Gefangener in der DDR. Mancher AngehÖrige der Bundeswehr aus dem Westen Deutschlands wird sein neu erworbenes Wissen auch dorthin mitnehmen.

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Zivilbeschäftigte beim Besuch der Ausstellung (Foto: Christian Sachse)

Politische DDR-Häftlinge trafen sich in Brandenburg/Havel

Am 28. und 29. Mai 2016 traf sich die Interessengemeinschaft ehemaliger politischer Brandenburger Häftlinge 1945-1989 im ehemaligen Stahl- und Walzwerk Brandenburg. Geehrt wurde Michael Gartenschläger, der bei einer Protestaktion gegen die innerdeutsche Grenze vom MfS erschossen wurde. Doch es ging um mehr als nur die Erinnerung. Promenente Referenten informierten darüber, wie die Interessen der politischen Häftlinge der SBZ/DDR besser durchgesetzt werden können. Die Interessengemeinschaft ist Ende Juni der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft beigetreten.
-> Zur Einladung mit Kontaktadressen und Liste der Referenten hier. Download als PDF: PDF

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Ehrung von Michael Gartenschläger / links: Michael M. Schulz, rechts: Jürgen Sydow (Foto: Christian Sachse)
-> Zum Kurzbericht hier. Download als PDF: PDF
-> Zum Beicht von Michael Schulz.. Download als PDF: PDF

Konrad-Adenauer-Stiftung in Aschersleben

Vom 2. bis zum 4. Mai 2016 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung zu einer Veranstaltung "Die Planwirtschaft in der DDR und die Folgen". Teil des Programms war ein Vortrag von Dr. Christian Sachse "Das System der Zwangsarbeit in der SED-Diktatur. Die wirtschaftliche und politische Dimension". Hier war Gelegenheit, auch auf die Zwangsarbeit in dieser Region (Kupferbergbau, Schlackesteine in Volkstedt) und die Einbindung der Zwangsarbeit in die Planwirtschaft einzugehen. Hier finden sich die Folien zum Vortrag als PDF. Download als PDF: PDF (rechte Maustaste, dann speichern unter...)

Bericht der Deutschen Bahn zur Zwangsarbeit bei der Reichsbahn der DDR

Am 20. April 2016 veröffentlichte die Deutsche Bahn den versprochenen eigenständigen Forschungsbericht zur Zwangsarbeit politischer Häftlinge bei der DDR-Reichsbahn. Der Bericht kann beim Klartextverlag bestellt werden. In der Frage der Entschädigungen verwies Grube auf "Gesellschaft und Politik". Das Thema DDR-Zwangsarbeit bleibe aber präsent. Die Bahn sei gesprächsbereit. Grube im Vorwort: "Es ist offensichtlich, dass Unrecht geschehen ist. Die Aufarbeitung sind wir denjenigen schuldig, die als politische Gefangene unter Zwangsarbeit persönliches Leid erfahren haben." Siehe Bericht...
Der Forschungsbericht ist zum Preis von ca. 15 Euro im Buchhandel erhältlich. Betroffene politische Häftlinge und Interessierte (mit wenig Geld) können es auch von der UOKG kostenlos erhalten. -- mehr zum Buch...



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Bahnchef Rüdiger Grube: "Es ist offensichtlich, dass Unrecht geschehen ist." (Foto: Christian Sachse)

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Vertreter der politischen Häftlinge, der Opferverbände und der Presse im Bahn-Tower (Foto: Christian Sachse)

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Von links nach rechts: Vertreterin des Konzerns, Autoren: Prof. Dr. Christopher Kopper, Jan-Henrik Peters, Dr. Susanne Kill (Foto: Christian Sachse)

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UOKG-Bundesvorsitzender Dieter Dombrowski: "Was den Opfern hilft, zählt." (Foto: Christian Sachse)

Presse:
Berliner Abendschau und rbb-aktuell berichteten ausführlich. (Beitrag nicht mehr verfügbar.)
Report Mainz: "Sklaven der Reichsbahn"
Report Mainz: "Wie geht die Deutsche Bahn AG mit ihrer Vergangenheit um?" Beitrag und Interviews mit Rüdiger Grube und Dieter Dombrowski
Tagesspiegel: "Nicht einmal Schweine hätte man so transportiert."
Die Zeit: "Reichsbahn beschäftigte Hunderte Zwangsarbeiter."
Nachtrag: zum Einladungstext... Download als PDF: PDF (rechte Maustaste, dann speichern unter...)

Eröffnung der Ausstellung zur Zwangsarbeit in Halle/Saale "Roter Ochse"

Am 7. April 2016 setzte die Ausstellung "Hammer Zirkel Stacheldraht" ihre Wanderung durch Sachsen-Anhalt fort. Zur Zeit ist sie im Roten Ochsen zu sehen und erinnert an die Hunderte von Frauen, die hier u.a. Schuhe per Hand nähten und in einer Textilreinigung schufteten. Christian Sachse las aus einem Bericht, den eine junge Frau in den 1980er Jahren über ihre Haftzeit verfasst hatte. Als die Frau versuchte, ihren Bericht im Westen zu veröffentlichen, wurde sie wiederum ins Gefängnis geworfen.

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Die Autorin des Gefängnis-Berichtes: Für die Wahrheit zum 2. Mal in Haft (Foto: Christian Sachse)

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Die Ausstellung folgt der Enge der Einzelzellen. (Foto: Christian Sachse)

Dritter Tätigkeitsbericht des Beauftragten der UOKG zur Zwangsarbeit politischer Häftlinge in der DDR.

Am 30. Januar 2016 hat der Beauftragte der UOKG zur Aufarbeitung der Zwangsarbeit von politischen Häftlingen seinen 3. Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Von Seiten der Wirtschaft zeichnet sich eine gewisse Kooperationsbereitchaft ab. Politiker, die uns in unseren Forderungen nach Entschädigungen unterstützen, sind immer noch in einer extremen Mindeheit. Es scheint so, als würden Aussichten auf eine rot-rot-grüne Bundesregierung jegliche Initiative zugunsten der politischen Häftlinge ausbremsen. mehr... Download als PDF: PDF (rechte Maustaste, dann speichern unter...)

Ausstellung über Zwangsarbeit von Häftlingen in der DDR eröffnet.

Am 11. November 2015 eröffente der Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt Detlef Gürth im Beisein ehemaliger politischer Häftlinge und des stellvertetenden Bundesvorsitzenden der UOKG, Roland Lange, die Ausstellung "Hammer Zirkel Stacheldraht. Zwangsarbeit politischer Häftlinge in der DDR". Auf der Internetseite des Landtages Sachsen-Anhalt wird ausführlich darüber berichtet. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung eingerichtet. Sie können Sie ausleihen. Die Daten finden Sie hier.

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Von rechts nach links: Präsident des Landtages Detlef Gürth, Direktor der Landeszentrale fü politische Bildung Maik Reichel, Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Birgit Neumann-Becker, stellvertretender Bundesvorsitzender der UOKG Roland Lange, Autor der Ausstellung Christian Sachse (Foto: Marie Ollendorf)

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Eine umfangreiche Begleitbroschüre gibt einen Überblick über die Haftstätten und nutznießenden DDR-Betriebe in den DDR-Bezirken Halle und Magdeburg. Zeitzeugen berichten über die Zwangsarbeit u.a. im Roten Ochsen (Halle/Saale) und im Haftarbeitslager Volkstedt.

Einige Impressionen über die Entstehung der Ausstellung finden Sie hier: externer Link --- Zum Inhalt der Ausstellung und der Broschüre Klick hier...
Die Gestaltung der Ausstellung übernahm eckedesign, Berlin

Zwangsarbeit im "Jugendhaus" Ichtershausen

Weitgehend unbekannt und unerforscht sind die sogeannten Jugendhäuser in der DDR. In ihnen wurden Freiheitsstrafen an Jugendlichen vollstreckt. In der DDR gab es fünf deratige Jugendstrafvollzugsanstalten: Hohenleuben, Ichtershausen, Halle/Saale ("Frohe Zukunft"), Dessau und Wriezen. Insgesamt standen ca. 3.600 Plätze zur Verfügung, also etwas mehr als 1988 an Plätzen in Jugendwerkhöfen vorhanden waren (ca. 3.400). Für den 18. September 2015 lud der Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Christian Dietrich, zu einem Forum nach Ichtershausen ein, auf dem über die Haftbedingungen und die Zwangsarbeit in diesen Einrichtungen informiert wurde.

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Rückansicht Jugendhaus Ichtershausen (Foto: Christian Sachse)

Nach einer allgemeinen Einführung berichtete Ralf Weber über seine Haftzeit in Ichtershausen. Auf der Homepage des Thüringer Landesbeauftragten gibt es dazu einen Beitrag.

Zeitzeugenbericht über Zwangsarbeit im Stahlwerk Maxhütte (Unterwellenborn)

Am 19. September 2015 fand im Technik-Museum Unterwellenborn ein Forum statt, auf dem über die Haft- und Zwangsarbeitsbedingungen des dortigen Haftarbeitslagers informiert wurde. Arnold Vaatz, heute Abgeordneter des Deutschen Bundestages, war in den 1980er Jahren hier als Wehrdienstverweigerer inhaftiert. Seine Schilderung über die katasrophalen Arbeitsbedingungen der Häftlinge im Walzwerk der Maxhütte beeindruckten die Anwesenden tief.

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rechts: Arnold Vaatz (MdB), links: Christian Sachse (Foto: Christian Dietrich)

Auf der Homepage des Thüringer Landesbeauftragten gibt es dazu einen Beitrag. Vgl. auch den Bericht der Ostthüringer Zeitung.

Ostbeauftragte der Bundesregierung legt Forschungsbericht zur Zwangsarbeit vor

Am 22. Juni 2015 legte die Ostbeauftragte der Bundesreigierung, Staatssekretärin Iris Gleicke einen neuen Bericht zur Zwangsarbeit von Häftlingen in der DDR vor. Der Bericht wurde verfasst von Jan Phillip Wölbern (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam). Der Bericht bestätigt im Wesentlichen die Ergebnisse des UOKG-Berichtes (Sachse: Das System der Zwangsarbeit in der SED-Diktatur). Neu ist die Erkenntnis, dass es in den 1980er Jahren offenbar Haftstätten gab, in denen politische Gefangene schwerpunktmäßig untergebracht wurden (u.a. Naumburg). Bericht lesen: Bericht lesen/ oder rechte Maustaste, speichern: Download Nötig erscheint ein Kommentar aus Sicht der UOKG: Klick hier.

Beauftragter der UOKG legt Zwischenbericht vor

Nach einem Jahr legte Ende April 2015 der Beauftragte für die Aufarbeitung der Zwangsarbeit in der SBZ/DDR, Dr. Christian Sachse, seinen Zwischenbericht vor. Fortschritte sind vorhanden. Einen großen Durchbruch gibt es nicht. Was erreicht wurde, was aber vor allem noch aussteht, steht im folgenden Bericht. ... mehr/ Download

Bahnchef Grube bittet um Entschuldigung für Zwangsarbeit

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Gespannte Erwartung bei den Häftlingen. Foto: Christian Sachse
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Dr. Rüdiger Grube: Entschuldigung bei den Häftlingen. Foto: Christian Sachse

Am 29. November 2014 trafen sich in Berlin ehemalige politische Häftlinge des SED-Unrechts-Regimes und Vertreter der Verbände der UOKG. Im Namen der Deutschen Bahn bat der Vorstandsvorsitzende Dr. Rüdiger Grube um Entschuldigung für die Zwangsarbeit, die in der DDR für die Deutsche Reichsbahn geleistet werden musste. Ein Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Häftlingsarbeit bei der Deutschen Reichsbahn der DDR wurde bereits in die Wege geleitet. Es soll Ende 2015 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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Bernhard Schneyer übergibt Bahnchef Grube eine Liste mit Häftlingen des Militärstraflagers Berndshof, in dem die ersten Wehrdienstverweigerer für die Deutsche Reichsbahn der DDR Zwangsarbeit leisten mussten. (Foto: Christian Sachse)
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Rainer Wagner (UOKG) Foto: Christian Sachse

Der Bundesvorsitzende der UOKG, Rainer Wagner, sagte: "Es ist an der Zeit, dass die Deutsche Öffentlichkeit diese schweren Verletzungen der Menschenrechte zur Kenntnis nimmt." Er dankte Rüdiger Grube dafür, dass er seine Ankündigung wahrgemacht hat, das Unrecht der Deutschen Reichsbahn deutlich zu benennen und mit der Aufarbeitung zu beginnen.

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v.l.n.r.: Kai Wegner (MdB), Daniela Kolbe (MdB), Dr. Rüdiger Grube (DB), Rainer Wagner (UOKG) Foto: Christian Sachse

Kai Wegner (MdB/CDU-CSU) bezeichnete einen Fonds als wünschenswert, mit dem weitere Forschungs- und Aufklärungsarbeit finanziert werden könnte. Ehrenpension und DDR-Haftzwangsarbeit sollten in engerem Zusammenhan gesehen werden. Auch sollte es einen Opferfonds geben, mit dem man "soziale Härtefälle materiell entschädigen" könne. Daniela Kolbe (MdB/SPD) nahm die Forderung Wagners nach einem Runden Tisch in der Weise auf, dass sie "Dialogveranstaltungen" vorschlug.
In der anschließenden Diskussion wiesen die politischen Häftlinge die beiden anwesenden Politiker darauf hin, dass sie mit der Erhöhung der Opferpension keinesfalls zufrieden sein können. Sie benannten weitere ehemalige Firmen, die sich an der Aufarbeitung der Zwangsarbeit noch nicht beteiligten.
Bernhard Schneyer, Wehrdienstverweigerer und Zwangsarbeiter bei der Deutschen Reichsbahn der DDR, übergab Dr. Rüdiger Grube eine Liste mit Inhaftierten, die in den 1960er Jahren Zwangsarbeit für die Deutsche Reichsbahn leisten mussten.

Nr. Text Download
1. Einladung und Programm PDF
2. Zusammenfassender Bericht PDF
3. Rede Rainer Wagner (Schriftl. Fassung) PDF
3. Rede Dr. Rüdiger Grube (Schriftl. Fassung) PDF
3. Rede MdB Kai Wegner (Schriftl. Fassung) PDF
3. Rede MdB Daniela Kolbe (schriftl. Fassung liegt nicht vor) PDF
2. Pressemeldung der Deutschen Bahn (Druckfehler 29. Dezember im Original) PDF
2. Pressemeldung der UOKG PDF

Halle-Forum 2014: Zwangsarbeit im Strafvollzug in der DDR vom 13. bis 14. November 2014 im "Roten Ochsen"

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Die Landesebauftragte für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt, Birgit Neumann-Becker, stellt bisher erschienene Untersuchungen vor. Foto: Christian Sachse

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Justus Vesting: Zwangsarbeit im Chemiedreieck. Foto: Christian Sachse

Für den 13. und 14. Novmeber 2014 luden mehrere Veranstalter zum traditionellen Halle-Forum in den Roten Ochsen nach Halle/Saale ein. Beteiligt waren u.a. die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, die Stiftung Gedenkestätten Sachsen-Anhalt, Gedenkstätte Roter Ochse, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS).
Christian Sachse erläuterte die historischen und juristischen Gründfe, warum bei der Arbeit von Strafgefangenen von Zwangsarbeit gesprochen werden muss. Als besonderen Aspekt der Zwangsarbeit in der DDR sprach er über die Arbeitsbedingungen, die zu einer hohen Zahl von Unfällen führten. Verantwortlich dafür waren die auftraggebenden Betriebe.
Die Ausführungen wurden untermauert durch die Untersuchungen von Justus Vesting, der sich auf die Arbeitsbedingungen im Chemiedreieck Leuna, Buna, Bitterfeld konzentrierte. Als in bestimmten Betriebsteilen trotz ungewöhnlich hoher Bezahlung zivile Arbeiter die Arbeit verweigerten, griff man auf Häftlinge zurück. Chronische Erkrankungen und einige Todesfälle waren die Folge.
Über den schweren Weg, die Rehabilitierung politisch motivierter Verfolgung für weinen Vater durchzusetzen, berichtete Stefan Will. Hier zeigen sich neue Aufgabenfelder für die BStU.

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1. Einladung und Programm PDF
2. Zusammenfassender Bericht PDF
3. Folien zum Vortrag Christian Sachse PDF

Symposium über Zwangsarbeit an der Europa-Universität Viadrina am 25. September 2014

(Der Tagungsband ist inzwischen erschienen: mehr zum Buch...)

Foto v.l.n.r.: Xing-hu Kuo (Journalist/polit. Häftling), Dr. Hans-Jürgen Schmidt (BMWi/Arbeitsstab Neue Länder), Dr. Tobias Wunschik (BStU), RA Professor Johannes Weberling (Europa-Universität Viadrina), Alexander Arnold (polit. Häftling), Dr. Christian Sachse (UOKG - leerer Platz), Foto: CSachse

Für den 25. September 2014 lud Professor Dr. Johannes Weberling im Namen der Arbeitsgruppe "Aufarbeitung und Recht" zu einem öffentlichen Symposium zum Thema "Zwangsarbeit in der DDR - Ein offenes Thema gesamtdeutscher Aufarbeitung" ein.
Wegen eines gewaltigen Staus auf der Autobahn verspäteten sich leider zwei der Referenten. Es hat den Anschein, als seien auch einige Teilnehmer resigniert umgedreht. Die Veranstaltung fand daher in leicht veränderter Reihenfolge statt. Im Zentrum stand die Aufarbeitung der rechtlichen Dimension der DDR-Zwangsarbeit.
In einem einleitenden Vortrag zeigte Christian Sachse, dass die Freiheit der Arbeit eine lange Tradition hat, die bis in die Anfänge der jüdisch-christlichen und griechisch-römischen Geschichte zurückreicht. Zwangsarbeit darf daher nicht als "gerechte Strafe" für Straftäter verstanden werden. Sie ist als Einschränkung eines Menschenrechtes zu verstehen, die der Rechtsstaat heute auch nur unter genauer Beachtung Freiheitsrechte des Menschen aussprechen darf. In der DDR galten die Menschenrechte nichts. Insofern wundert es wenig, dass Häftlinge ohne Beschränkungen zur Arbeit in der Produktion herangezogen wurden.
Über die Verflechtungen der westdeutschen Wirtschaft mit dem System der Zwangsarbeit in der DDR referierte Tobias Wunschik. Er vertrat die These, dass es einen Zusammenhang zwischen den guten Gewinnen und dem fehlenden Interesse an den Menschenrechtsverletzungen in der DDR gab.
Professor Johannes Weberling erläuterte im Anschluss, dass es eine Verpflichtung der Bundesrepublik gibt, das Unrecht in der DDR zu bereinigen. Dies ergibt sich aus den Prinzipien des Rechts- und Sozialstaates, auch wenn die Bundesrepublik das in der DDR begangene Unrecht nicht juristisch zu verantworten hat. Sollten die bisherigen rechtlichen Grundlagen nicht ausreichen, Zwangsarbeit zu entschädigen, dann sei die Politik in der Pflicht, hier nachzubessern.
Im Folgenden werden einige Texte dokumentiert. Im Februar 2015 wird ein Tagungsband erscheinen, der alle Texte enthält.

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1. Einladung und Programm PDF
2. Zusammenfassender Bericht PDF
3. Folien zum Vortrag Christian Sachse PDF

Veranstaltung der UOKG "Wir reden über Zwangsarbeit" am 20. September 2014

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Tagung zur Zwangsarbeit im Stasi-Museum (Foto: Judith Kresse)

Unter dem Titel "Wir reden über Zwangsarbeit" informierte die UOKG am 20. Sepember über die Ergebnisse der Studie zur Zwangsarbeit. Ehemalige Häftlinge kamen dieses Mal ausführlich zu Wort.
Im Namen des Vorstandes der UOKG begrüßte der stellvertretende Bundesvorsitzende Rechtsanwalt Roland Lange die 40 Teilnehmer.
Danach stellte Christian Sachse das System der Zwangsarbeit in der DDR vor.
Am Beispiel des Zuchthauses Cottbus erläuterten Zeitzeugen die Lebens- und Arbeitsbedingungen. In der Mittagspause wurde eine Führung durch das Stasi-Museum angeboten.
Im Anschluss berichtete Christian Sachse über das Gespräch des Bundesvorsitzenden der UOKG Rainer Wagner mit Bahnchef Rüdiger Grube. Die Historikerin Susanne Kill stellte ein Forschungsprojekt der Deutschen Bahn vor, mit dem bisher unbekannte Einzelheiten zur Zwangsarbeit durch die Deutsche Reichsbahn der DDR ans Tageslicht gebracht werden sollen.
Der ehemalige politische Häftling und heutige Vollzugsbeamte Monty Verseck verglich kritisch die Bedingungen im damaligen DDR-Strafvollzug mit dem heutigen Freiheitsentzug.
Bernhard Schneyer, Vertreter der inhaftierten Wehrdinstverwerweigerer berichtete über die Arbeits- und Haftbedingungen im Haftarbeitslager Berndshof und über die Schwierigkeiten, als politischer Häftling Anerkennung zu finden.
Die Psychologin Stefanie Knorr von der Beratungsstelle Gegenwind konnte leider ihren Vortrag wegen Erkarankung nicht halten.
Rechtsanwalt Roland Lange erläuterte die rechtlichen und politischen Aspekte der Zwangsarbeit. Er sieht die Bundesregierung in der Pflicht, für Entschädigung zu sorgen.
Abschließend stellte Sylvia Wähling die Idee zur Diskussion, im ehemaligen Zuchthaus Cottbus eine Ausstellung zur Zwangsarbeit zu errichten.

Im Folgenden werden einige Texte dokumentiert.

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1. Einladung und Programm PDF
2. Zusammenfassender Bericht PDF
3. Folien zum Vortrag Christian Sachse PDF
4. Kurzbericht Gespräch UOKG-Deutsche Bahn PDF
6. Monty Verseck: Vergleich DDR-Bundesrepublik (Konzept) PDF
7. Roland Lange: Rechtliche Aspekte PDF

Treffen des UOKG-Vorsitzenden Rainer Wagner mit Bahn-Chef Rüdiger Grube

Am 26. August 2014 traf sich der Bundesvorsitzende der UOKG, Rainer Wagner, zu einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube. Beteiligt am Gespräch war die Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Staatssekretärin Iris Gleicke. Ziel war es, zunächst überhaupt ins Gespräch zu kommen. Immerhin gibt es ja auch Konzerne, die nicht einmal auf die Briefe der UOKG antworten. Die Bahn hat schnell reagiert. Dies ist zunächst einmal anzuerkennen. Verabredet wurde eine gemeinsame Verlautbarung, die den Stand des Gespräches ohne Beschönigung wiedergibt. Über den Fortgang wird hier weiter berichtet. Gemeinsame Information von UOKG, Bahn und Ostbeauftragter

Zwangsarbeit für die Volkswirtschaft

Am 3. Juli 2014 lud die Außenstelle Halle/Saale der BStU zu einer Informationsveranstaltung über DDR-Zwangsarbeit in der Region Halle ein. Vgl. Text der Einladung.

Präsentation des Forschungsberichtes der UOKG zur Zwangsarbeit von DDR-Häftlingen

Am 16. Juni 2014 wurde der Forschungsbericht in den Räumen der Deutschen Gesellschaft e.V. der Öffentlichkeit vorgestellt (1).
Geschäftsführer Andreas H. Apelt begrüßte im Namen der Deutschen Gesellschaft die 120 Gäste und geleitete die Anwesenden, unter ihnen ehemalige Häftlinge, Vertreter von Institutionen der Aufarbeitung, der Poltitik und der Presse, durch die Veranstaltung.

In seinem einleitenden Vortrag ging Christian Sachse zunächst auf den Begriff Zwangsarbeit ein (2). Im weiteren wies der Autor auf einige Aspekte hin, die den Systemcharakter der Zwangsarbeit in der SED-Diktaur belegen: Die zentrale staatliche Planung von Gefangenen-Kontingenten und ihr auf Gewinnmaximierung angelegter Einsatz in der Volkswirtschaft. Eine gegenüber zivilen Arbeitern weit überhöhte Unfallquote und die auf Leistungssteigerung ausgerichteten Vergütungsregeln untermauern diese Aussage (3).

Ein weiterer kurzer Vortrag von Diplompsychologin Stefanie Knorr (Beratungsstelle Gegenwind e.V.) zu den Folgen der Zwangsarbeit musste wegen der fortgeschrittenen Zeit leider entfallen (4). Im Anschluss kamen mit Angelika Cholewa (politische Haft u.a. in Hoheneck und Halle) (5) und Herbert Schneider (politische Haft u.a. in Cottbus und Bautzen) (6) zwei ehemalige politische Häftlinge aus der DDR zu Wort, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln über ihre Erfahrungen mit Zwangsarbeit berichteten.

Ermutigend war das Interesse aus dem Bundestag. Die Rednerinnen und Redner sprachen sich dafür aus, das Gespräch über die DDR-Zwangsarbeit weiter fortzugesetzen. Es sprachen

Hiltrud Lotze (MdB), für die Fraktion der SPD im Ausschuss für Kultur und Medien (7),
Kai Wegner (MdB), Vorsitzender der Landesgruppe Berlin in der Fraktion der CDU/CSU (8),
Iris Gleicke (MdB), Staatssekretärin, Ostbeauftragte der Bundesregierung (9),
Marian Wendt (MdB), Mitglied der Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau (10).

Zum Abschluss trug Rainer Wagner, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft, die Forderungen der UOKG zur Aufarbeitung der Zwangsarbeit vor (11).

Der Forschungsbericht ist als Buch erschienen. Zu bestellen über den deutschen Buchhandel, im Buchladen oder direkt beim Verlag .

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Inhaltsverzeichnis

Christian Sachse:
Das System der Zwangsarbeit in der SED-Diktatur. Die wirtschaftliche und politische Dimension.
Leipziger Unviversitätsverlag, Leipzig 2014.
ISBN 978-3-86583-884-1,
498 Seiten, 19,90 Euro

Im Folgenden werden die Beiträge auf der Präsentationsveranstaltung dokumentiert. Bitte nutzen Sie nach Einsicht in die Papiere die Rücktaste Ihres Browsers.

Nr. Text Download
1. Einladung und Programm PDF
2. Zusammenfassung des Forschungsberichtes (10 Seiten) PDF
3. Folien zum Vortrag (20 Seiten) PDF
4. Kurzvortrag von Stefanie Knorr (wurde aus Zeitgründen nicht gehalten, hier wird der Text dokumentiert.) PDF
5. Statement von Angelika Cholewa (liegt nicht schriftlich vor) [leer]
6. Statement von Herbert Schneider PDF
7. Statement von MdB Hiltrud Lotze PDF
8. Statement von MdB Kai Wegner PDF
9. Statement von Staatssekretärin Iris Gleicke (externer Link) HTML
10. Statement von MdB Marian Wendt PDF
11. Rainer Wagner: Forderungen der UOKG PDF